Die Velutina ist bei uns !

Foto: Jörg Nies

Christian Monier, Bienenweidefachberater des Landesverbandes Westfälisch-Lippischer Imker und Experte für die Gelbfüßige Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax), konnte bei der Herbstveranstaltung 2024 anhand von Zahlen aus Frankreich den ca. 50 anwesenden Imkern die Angst vor einem Ruin der Imkerei  nehmen. Gleichwohl steht eine neue Herausforderung vor der Tür. Mit einer jährlichen Verbreitungsgeschwindigkeit von 80 km hat das Insekt Westfalen-Lippe an zahlreichen Stellen erreicht. Der Bestand wird sich in den nächsten Jahren verdichten und möglicherweise die heimische Hornisse verdrängen. Auch Schäden am Obst sind zu erwarten. In jedem Fall ist eine Meldung der invasiven Art an die Untere Naturschutzbehörde wichtig. Da eine Nest-Suche per Sender recht teuer ist, empfiehlt sich eine Suche durch Beobachtung der Flugrichtungen, nach Möglichkeit kombiniert an mehreren Stellen. Bedauerlicherweise sind die Naturschutzbehörden derzeit unterschiedlich motiviert eine Nestsuche durchzuführen. Noch ist auch nicht klar, wie konsequent die Schädlingsbekämpfer die invasive Art in ihr Programm aufnehmen.  Dies könnte Anlass für Imker werden selbst aktiv zu werden. Allerdings ist dabei eine besondere Schutzausrüstung erforderlich (mehr als 6mm, Schutzbrille). Außerdem sind Produktdatenblätter mit Sicherheitshinweisen von Bekämpfungsmitteln zu beachten.  Am Bienenstand besteht  die größte Gefahr nicht etwa durch den Fraß von Flugbienen, sondern durch eine  Einstellung des Flugbetriebes. Schutzkörbe vor dem Flugloch oder sogar eine Gestaltung des ganzen Bienenstandes als Voliere  können die Belagerungsfläche vergrößern und damit den Erfolg der Hornissen reduzieren. Zumindest kann so der Flugbetrieb aufrecht erhalten bleiben. Durch 2,5cm große Öffnungen können die Bienen durchfliegen – die Velutina nicht. Kurzfristig ist jetzt wenigstens ein Schutz der Wintertraube durch ein Drohnengitter oder durch  einen Fluglochschieber sinnvoll. In den kommenden Jahren wird es ganz sicher auf einen weiteren Erfahrungsaustausch ankommen.  jn